Grals-Tagung vom 26.10. – 27.10.2024
„Der Mensch der neueren Zeit trägt diese Doppelnatur in sich: strebender Parzival und verwundeter Amfortas. So muss er sich fühlen in seiner Selbsterkenntnis.“
(R. Steiner, GA 144, S.81)
Das Grals-Symbol versinnlicht seiner tieferen Bedeutung nach bedeutungsvoll das Wesen dessen, was die Erkenntnis der neuen Einweihung, mit dem Christus-Geheimnis in der Mitte, genannt wird. Die modernen Eingeweihten können deshalb auch „die Eingeweihten des Grals“ genannt werden. Der Weg führt über die „Wissenschaft vom Gral“, die moderne Geisteswissenschaft. In dem Maße, als die Entwicklung der Menschheit, die Erkenntnisse des Grals aufnehmen wird, kann der Impuls, welcher durch das Christus-Ereignis gegeben ist, immer bedeutsamer werden. Das verborgene Wissen vom Gral wird offenbar werden, es wird als eine innere Kraft die Lebensäußerungen der Menschen immer mehr durchdringen.
Samstag, 26.Oktober
16:00 Vortrag 1: Parzival und die Aufgabe des modernen Menschen
Der Parzival-Epos ist keine der Vergangenheit angehörende Erzählung, sondern in seinen imaginativen Bildern wird ein Einweihungsweg, eine notwendige Aufgabe für den heutigen Menschen beschrieben. Parzival ist der erste Vertreter der modernen Zeit, des Bewusstseinsseelenzeitalters, auf dem Wege zum Gral, der Verbindung des Menschen mit dem Christus-Mysterium. Dieser Weg führt durch das ‚Tal des Materialismus‘ und ‚mitten durch‘ die Auseinandersetzung mit dem Bösen. Auf dem Wege zum Gral darf der dem überwundenen Klingsor (die Verkörperung des Bösen) entwendete Speer nicht im äußeren Kampfe verwendet werden: nur die verinnerlichte Speer-Kraft wird tiefste Mitleidskraft. Durch sie vermag die Heilung des kranken Gralskönigs vollzogen werden: „Die Wunde schließt der Speer nur, der sie schlug“. Auch den Fluch Kundries, gleich einer Doppelgänger-Gestalt, nimmt Parzival auf sich und verwandelt ihn auf dem Weg zum Gral: eine weitere Gebärde zur Erlösung des Bösen.
17:30 – 18:30 Abendimbiss
18:30 Vortrag 2: Der Grals-Impuls und die St. Georg-Kirche auf der Insel Reichenau
Das iro-schottische Christentum, aus dem Keltentum hervorgehend, bereitete das Wirken des Gralschristentums vor. Ein besonderer Wirkensbereich war das Bodenseegebiet mit seinem Mittelpunkt: der Insel Reichenau. Die eindrucksvollen Wandmalereien von St. Georg auf der Reichenau, der im 9. Jahrhundert, dem Jahrhundert des Grals, erbauten Kirche, offenbaren Geheimnisse des Menschen, wie sie in der modernen Wissenschaft vom Gral, der Anthroposophie, gedanklich dargestellt werden. Auch zentrale Volksmärchen, welche Gralsmotive enthalten, sowie die Weihnachtsspiele gehen auf diese Zeit zurück.
Sonntag, 27. Oktober
10:00 Die Menschenweihehandlung
11:00 Kleiner Imbiß
11:30 – 13:15 Vortrag 3: Die karmische Umwandlung des Parzival-Impulses
Im Ergreifen und Verwirklichen der modernen Geisteswissenschaft ist das heutige Gralsrittertum gegeben. Hinweise und durch Rudolf Steiner bestätigte Reinkarnationserlebnisse offenbaren den tiefen Zusammenhang von einzelnen Persönlichkeiten der historischen Parzivalereignisse im 8./9. Jahrhundert und der Begründung der Waldorfschule im 20. Jahrhundert. Ist die Waldorfschule schon in der Höhle des Trevrizent initiiert worden? Und müsste sie nicht den Namen ‚Parzivalschule‘ tragen? Die karmischen Zusammenhänge lassen schließen, dass es sich bei der Gründung der Waldorfschule nicht nur um einen aus der Zeitsituation des 20. Jahrhunderts geborenen neuen Schulimpuls handelt, sondern um eine karmische Metamorphose, um ein ‚erfülltes Karma‘: die Verwirklichung einer Schule im Geiste des Gralschristentums.
„Die Gralssage ist ein okkultes Erlebnis, das jeder Mensch an jedem Abend neu erleben kann.“
(R. Steiner, GA 145, S.111)
Wilfried Kessler
geb. 1957 in Allenbach / Hunsrück.
Heilpädagogische Ausbildung in Eckwälden,
Studium der Eurythmie in Berlin,
Theaterlehrer-Ausbildung in Stuttgart.
Seit 1990 als Eurythmie- und Theaterlehrer in Ulm tätig,
sowie als Vortragsredner und Seminarleiter.
Anmeldung und Tagungsgebühren
Die Anmeldung erfolgt schriftlich, per E-Mail oder persönlich / telefonisch bei:
Die Christengemeinschaft
Pfarrerin Dietlinde Romanitan
Anne-Frank-Str. 10
35037 Marburg
E-Mail: marburg@christengemeinschaft.org
Tel.: 06421-25613
Tagungsgebühren
für die gesamte Tagung: 30 € (ermäßigt: 24 €)
für einzelne Veranstaltungen:
1. Vortrag: 10 € (ermäßigt 8 €)
2. Vortrag: 10 € (ermäßigt 8 €)
3. Vortrag: 10 € (ermäßigt 8 €)
Bitte bezahlen Sie die Tagungsgebühr vor Ort.